Die USA sind ein beliebtes Ziel für Auswanderer aus der ganzen Welt. Auch viele Deutsche wollen Jobchancen in den USA wahrnehmen, um sich in einem anderen. Allerdings ist es weither bekannt, dass so manch großer Unterschied zwischen Kündigungsschutz in Deutschland und den USA besteht. Aus diesem Grund möchten wir Sie in diesem Artikel darüber informieren, wie sicher Ihr Job in Deutschland im Vergleich zu den USA ist.

Das deutsche Gesetz bietet eine sichere Stütze

Deutsche Arbeitnehmer genießen sehr viele Rechte, die Sie gegen die Willkür eines Arbeitgebers schützen können. Kündigungsschutz in Deutschland wird groß geschrieben. Aus diesem Grund gibt es nur in extremen Fällen die Möglichkeit einem Arbeitnehmer fristlos zu kündigen. Ausnahmen sind zum Beispiel der Diebstahl von Betriebseigentum oder sonstige Straftaten.

Ansonsten gilt für jeden Arbeitnehmer, egal ob er Vollzeit, Teilzeit oder als Minijobber arbeitet, eine gesetzliche Kündigungsfrist. Die Länge der Kündigungsrist hängt damit zusammen, wie lange der Arbeitnehmer bereits im Betrieb arbeitet.

Arbeitnehmer, die weniger als 6 Monate im Betrieb arbeiten, können mit einer Frist von 2 Wochen zum Monatsende oder zum 15. eines Monats gekündigt werden. Falls eine Person länger als 6 Monate in einem Betrieb arbeitet, herrscht eine Kündigungsfrist von 4 Wochen zum Ende oder zur Mitte des Monats. Sollte eine Person länger als 5 Jahre in einem Betrieb arbeiten, wird die Kündigungsfrist zu einem Maximum von 8 Wochen zum Monatsende erweitert.

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Hire and Fire – Das Prinzip der USA

Die USA verfolgen ein ganz anderes Prinzip und überlassen die Gestaltung des Arbeitnehmerschutzes beinahe vollständig den einzelnen Vertragsparteien. Manche Bundesländer, wie Montana, schränken dabei die Arbeitgeber stärker ein, als andere Bundesstaaten.

Somit ist es in den meisten Bundesstaaten möglich Arbeitnehmer fristlos zu kündigen ohne die Angabe eines besonderen Grundes. Im Bundesstaat Montana zum Beispiel müssen Arbeitgeber einen bestimmten Grund nennen, weshalb dem Arbeitnehmer unbedingt fristlos gekündigt werden muss.

Ansonsten herrscht keine Kündigungsfrist in den USA. Aus diesem Grund müssen Sie auf die Kulanz Ihres Arbeitgebers hoffen, wenn Sie in den USA arbeiten. Allerdings ist es gang und gäbe aus „Nettigkeit“ Arbeitnehmer über Ihre Kündigung im Voraus zu informieren. Daher sollten Sie in den USA Vorsorge dafür treffen, dass Sie unerwartet gekündigt werden könnten.

Falls Sie sich allerdings in einer starken Verhandlungsposition befinden, können Sie durchaus im Arbeitsvertrag eine Kündigungsfrist verhandeln. Allerdings sollten Sie niemals davon ausgehen, dass Sie in jedem Arbeitsverhältnis in den USA eine Kündigungsfrist genießen.

Fazit

Der Kündigungsschutz in den USA ist kaum im Gesetz verankert und Arbeitgeber haben theoretisch die Möglichkeit ihren Angestellten jederzeit fristlos zu kündigen. Allerdings bedeutet dies nicht, dass jeder Arbeitnehmer in den USA unter Angst leben muss, da es dennoch üblich ist Angestellte über eine Kündigung rechtzeitig zu informieren.

Wenn Sie in den USA arbeiten möchten, sollte Sie dies nicht davon abhalten. Jedoch dürfen Sie auch nicht vergessen, dass es durchaus zu unerwarteten Kündigungen in den USA kommen kann.

Datum: 12.10.2021

Update: 24.10.2023

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